Schon die souveräne Qualifikation als zweitbeste Mannschaft der 1. Liga AK 65 Herren machte uns deutlich, dass wir wohl doch eine Chance auf einen der drei Medaillenplätze im “final four” der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft haben würden.
Für das Final4 hatten sich außer uns die Teams der Clubs Hamburg Wendlohe, Hamburg- Ahrensburg und der Hamburger Golfclub (Falkenstein) qualifiziert. Aufgrund der Ranglisten Platzierungen mussten wir zunächst im Halbfinale (Matchplay ohne Berücksichtigung von Vorgaben: 4 Einzel und 1 klassischer Vierer) gegen unsere Sportsfreunde aus Ahrensburg antreten.
Und nun ging es erst einmal darum, unsere Mannschaft taktisch geschickt aufzustellen lt. HGV Ausschreibung nicht zwingend nach Stammvorgaben).
Da Ahrensburg über keinen überragenden Spieler verfügt, konnten wir unsere beiden Spitzenspieler Reinhard Friske und Lutz Braumüller ohne viel Risiko an Nr. 1 und Nr. 2 und an Nr. 3 und 4 unsere erfahrenen Matchplayer Ehrhard Heine und Clive Humphrey spielen lassen. Für den klassischen Vierer nominierten wir Friedhelm Nohl und Peter Schmidt. Die Ahrensburger Freunde meldeten ihre Mannschaft folgerichtig in der Reihenfolge höchste Stammvorgabe an 1 und 2 und die beiden stärksten Spieler an 3 und 4.
Aber wie wir alle wissen, kann im Lochwettspiel alles passieren, die Vorgabe ist nur ein Indiz für einen vermeintlichen Vorteil, da ja ohnehin ohne Vorgabe gespielt wird.
Und unsere Rechnung ging voll auf. Reinhard (2 auf), Lutz (7 auf 5) gewannen, wie erwartet ihre Matches und Ehrhard (3 auf 2) überzeugte mit seinem Sieg über den stark eingeschätzten Jörn Fehland, der dem Druck eines klug spielenden Matchplayers Ehrhard an diesem Tag nicht gewachsen war.
Clive – auf dem Wege zu seiner letztjährigen Stärke – traf auf einen an diesem Tag fast fehlerlos spielenden Lutz Donner, dem er sich mit 6 auf 4 geschlagen geben musste. Als unsere beiden Vierer Spieler Peter und Friedhelm von unserem Erfolg über Ahrensburg erfuhren und zu dem Zeitpunkt 2 down lagen, spielten sie im Schongang zu Ende und überließen den Ahrensburgern den 2. Punkt.
Endergebnis 3:2 und damit standen wir im Finale gegen die Falkensteiner Mannschaft mit den beiden Topspielern Veit und Joachim Pagel, die sich ebenfalls mit 3:2 gegen die starken Wendloher AK 65 Herren durchgesetzt hatte.
Das erhoffte Finale war erreicht, und nun ging es darum, taktisch so aufzustellen, dass wir möglichst dem stärksten Spieler Veit Pagel, mehrfacher Nationalspieler und Deutscher Seniorenmeister (Stammvorgabe – 1,8) mit unseren drei Siegern vom Halbfinale aus dem Wege gehen wollten. Dabei unterstellten wir, dass Veit Pagel sicherlich an Nr. 1 spielen würde, weil keiner unserer Spieler in der Lage wäre, ihn im Matchplay zu schlagen. Und dann bemerkte Lutz mutig, dass er gegen Joachim Pagel (Stammvorgabe – 4,6) sofern er auf ihn träfe, eine 50:50 Chance hätte.
Damit entschieden wir uns, nach gemeinsamer Abwägung der Pros und Cons, sowie Chancen und Risiken, für folgende Aufstellung:
Einzel:
Nr. 1 Peter Schmidt
Nr. 2 Ehrhard Heine
Nr. 3 Lutz Braumüller
Nr. 4 Reinhard Friske
Vierer: Clive Humphrey und Peter Uyttenbroek
Und dann wurden abends die Lochspielpaarungen bekannt gegeben.
Und wieder hatten wir richtig “gepokert“:
1. Match: Peter Schmidt gegen Veit Pagel – 20:80 Chance
2. Match: Ehrhard Heine gegen Jürgen Libbert – 50:50 Chance
3. Match: Lutz Braumüller gegen Joachim Pagel – 50:50 Chance
4. Match: Reinhard Friske gegen Klaus Nens – 75:25 Chance
5.Match/Vierer: Clive Humphrey/Peter Uyttenbroek gegen Heiner Bielefeld/Michael Voss – 40:60 Chance
Im ersten Match „stand Peter auf erwartetem verlorenen Posten“, wehrte sich kräftig und genoss, einem mehrfachen Deutschen Meister hier und da Paroli geboten zu haben. Mit dem Ergebnis 6 auf 4 ging der 1. Punkt an Falkenstein.
Das 2. Match – Ehrhard Heine gegen Jürgen Libbert – war völlig offen und endete hart umkämpft all square nach 18 Löchern. Also mussten beide am 19. Loch um den Sieg stechen.
Bevor das Stechen begann, lochte Lutz am 18. Grün zum PAR und damit 1 auf ein. Der 1. Punkt für uns Walddörfer war im Kasten. Ein grandioser Sieg eines erfahrenen Lochwettspielers gegen den ebenso erfahrenen Joachim Pagel. Stand 1: 1
Und kurz zuvor hatte bereits Reinhard seinen Gegner Klaus Nens souverän an Loch 16 mit 3 auf 2 besiegt. Also ein 2. Punkt für unser Team, damit 2:1.
Zwischenzeitlich hatte unser Vierer mit Clive und Peter, leider 4 down nach dem 9. Loch, auf 2 down zurück gekämpft, aber den optimistisch stimmenden Zwischenspurt leider nicht fortsetzen können und den Sieg den Falkensteiner Freunden mit 3 auf 1 überlassen müssen.
Es stand also jetzt 2: 2.
Ein Punkt musste noch her:
Ehrhard Heine und Jürgen Libbert waren bereits auf dem 19. Loch – ein Par 5 – zum Stechen unterwegs.
Ehrhard hatte Pech mit seinem Abschlag, traf einen Baumast in Höhe des Damenabschlags, der Falkensteiner Jürgen Libbert spielt einen ordentlichen Drive,
Ehrhard kämpfte sich zurück, traf dann allerdings mit dem 4. Schlag den Grünbunker, führte einen sicheren Bunkerschlag auf das Vorgrün aus und legte mit einem phantastischen Annäherungsschlag den Ball “ tot” an das Loch, während Jürgen Libbert “tot” mit dem 4. Schlag am Fuße, der das Grün verteidigenden kapitalen Eiche, lag, dann quer spielen musste und erst mit dem 8. Schlag einlochen konnte. Also Sieg für Ehrhard mit 1 auf am 19. Loch! Welch eine Dramatik!
Damit hatten wir den dritten Punkt! 3:2 Sieg über Falkenstein!!!! Welch ein Glücksgefühl!
Wir lagen uns in den Armen, Glückwünsche von allen Seiten.
Dieser Erfolg über die stets hoch favorisierten Falkensteiner Seniorenmannschaft war unserem Club nur zwei Male gelungen, nämlich 1996 als die damalige Mannschaft mit dem Kapitän Kristian Krüger und dem gemischten Team Carola Hille, Gisela Krüger, Günther Brückler, Clive Humphrey, Helmut Keller, Henning Harmsen, Rudi Greve, Rolf Richter im Golfclub Hamburg Ahrensburg Hamburger Meister gegen Falkenstein wurde und diesen Erfolg auch 2008 mit dem Kapitän Dierk Grossner und dem gemischten Team Christine Dobenecker, Carola Hille, Marion Heine , Steffi Klockmann, Renate Kugler, Lutz Braumüller, Clive Humphrey im HLGC Hittfeld wiederholen konnte.
Jedes Jahrzehnt ein Sieg über die Falkensteiner Senioren/AK 65 Freunde!
Das hat doch was. So kann es weitergehen. Und nun wissen wir, warum aller guten Dinge drei sind!
Hier der link zum Endergebnis: http://www.wendlohe.de/fileadmin/content/PDF/Endergebnis_Final_4_Herren_AK_65.pdf
Bericht: Henning Harmsen, Kapitän